Biopic kostenlos in deutsch — page 355

Eine Woche vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs tötete in einem Dorf in Niederösterreich ein SS-Kommando 228 jüdische Frauen, Kinder und alte Menschen, die auf der Durchreise in einen Hinterhalt gelockt worden waren. Trotz zahlreicher Zeugen im Ort blieb das Verbrechen ein Tabu, bis zwei Filmemacher in Archiven Schockierendes zutage förderten – Fakten, mit denen sie die Dorfältesten konfrontierten. (Text: ORF)

Der georgischen Regisseurin Salomé Jashi gelingen hier tolle, allegorische Bilder. Kein biblisches und auch kein futuristisches Motiv steckt dahinter, sondern eine ernüchternde Wirklichkeit, in der ein steinreicher und politisch mächtiger Mann, den mehr als 100 Jahre alten Baum samt Scholle ausgraben lässt, um ihn per Schiff auf sein riesiges Anwesen zu bringen. So absurd die Verpflanzung anmutet, so sehr ist sie Sinnbild für Macht, unverschämten Reichtum und Bezwingung der Natur. Die Mühen der Entwurzelung macht der Film deutlich sicht- und hörbar. Den Interviews mit den Besitzern des Baumes, Anwohnern und Arbeitern stellt Jashi immer wieder archaische Bilder gegenüber, die unseren Umgang mit der Natur konterkarieren und Begriffe wie Demut und Bescheidenheit einfordern.